Kommunalwahl und die Frauen

Die Kommunalwahl am Sonntag hat viele Erkenntnisse gebracht. So ist ein starker Generationenwechsel bei der CSU erkennbar, Gratulation! Aber auch bei SPD und FWG hat es Veränderungen gegeben. Bürgermeister Hans Kick wird auch wie in den vergangenen 6 Jahren, die Geschicke der Gemeinde in den kommenden 6 Jahren leiten. Ihn, wie er von sich selbst sagt, erwarten viele Herausforderungen. So sind 5 neue Gemeinderäte zu integrieren. Ich bin zum Beispiel auch gespannt, ob es gelingt, dass in 6 Jahren unsere Schule noch vor Ort sein wird.

Deren Betrieb ist nämlich nicht die Entscheidung unseres Gemeinderates, sondern an Rahmenbedingungen der Bayrischen Staatsregierung gebunden, die in einem gewissen Maße Schülerzahlen unter 13 zulässt – aber nicht ständig. Um dem entgegen zu wirken kann der Gemeinderat nur eines tun: die Bevölkerungszahlen stabilisieren oder gar für ein Bevölkerungswachstum zu sorgen. Dies kann aber nur gelingen, wenn entsprechende familienfreundliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu zähle ich elementare Forderungen aus dem Wahlprogramm der Freien Wähler Gemeinschaft, wie die gesplittete Abwassergebühr oder die Ergänzung der so erfolgreichen Mittagsbetreuung um eine Nachmittagsbetreuung mit Mittagessen und pädagogischer Hausaufgabenbetreuung, Probenvorbereitung und Freizeitförderung. Nur in Verbund dieser Maßnahmen wirken unsere sonst so günstigen Faktoren für Familien, wie Sicherheit, Lebenshaltungskosten und Wohnkosten um nur einige zu nennen.

In einer ersten Umsetzung dieses Konzepts haben Martina Koppers, die FWG, Bürgermeister Hans Kick und Schulrektor Hermann Riedl eine Initiative für eine Einführung eines Mittagsessen während der Mittagsbetreuung angeschoben. Ab April werden Essen aus der Küche der Fa. Schaller gebracht von der Caritas (Maria Käs) zum Selbstkostenpreis von 3,- € je Mahlzeit. Durch diese Maßnahme werden in einem ersten zügigen Schritt die Familien vor Ort entlastet, ohne dass personelle Mehrbelastungen auftreten, noch dazu zu einem vertretbaren Preis.

Aber dies ist nur der erste Schritt, dem weitere folgen müssen! Und hier ist der Gemeinderat mit seiner Kompetenz gefragt. Allerdings, sehe ich mir alle unsere Gemeinderäte einmal an, so vermisse ich eine ganz bedeutende Gruppe unserer Bürger, die mehr als die Hälfe unserer Einwohner ausmacht: Frauen. Im gesamten Gemeinderat werden ab Mai keine Frauen vertreten sein! Nicht dass wir damit sonderlich aus der Art fallen: In unserem Nachbarort Floss, sind immerhin 4 von 16 Markträten Frauen (damit ist Floss weit abgeschlagen Tabellenführer), in Pleystein eine, in Bärnau eine, in Plössberg eine – das Ergebnis von Georgenberg war leider nicht einsehbar. Liest man dazu noch den heutigen Artikel im Spiegel zum Thema Unterschied zwischen Frau und Mann kann diese Nichtwahl gar nicht mehr verstanden werden.

Dabei ist die Kompetenz unserer Frauen dringendst notwendig, denn ihr Lebensentwurf ist entscheidend unter den momentanen Verhältnissen zwischen Familien, Patchwork, Alleinerziehung und Doppeleinkommen. Sie müssen entlastet werden, damit mehr Familien nach Flossenbürg kommen. Wir benötigen den Sieg um einen Titel: den der familienfreundlichsten Gemeinde in Bayern. Wir müssen dieses zugegebenermassen hohe Ziel angehen, indem wir dafür Faktoren definieren und den Weg dazu konsequent bestreiten und dies auch nach aussen tragen. Ein „Weiter so“ hilft nicht mehr. Da müssen wir schon mehr können wollen.

Dazu ist es emminet wichtig, die Kompetenzen unserer Frauen, gerade die sozialen Fragen betreffend zu beachten und ihre Gestaltungskraft zu gewinnen. Leider spuken in vielen Köpfen zwar moderne Familienbilder, aber althergebrachte Familienrollen. Diesen Kampf in den Köpfen gilt es aufzunehmen und zu gewinnen. Wir müssen mehr weibliche Faktoren in unsere Entscheidungen bringen. In SPD und FWG sind die ersten Nachrückerinnen Christa Kraus und Birgit Neumann. Vielleicht gelingt es ja eine Art Gremium , wie einen erweiterten Gemeinderat zu installieren, in dem diese und vielleicht weitere Kräfte mit vertreten sind, z.B. in Form eines Familienbeirats, der den Gemeinderat in diesen Fragen berät und einen Aktionsplan zur Umsetztung des Titels „Bayerns familienfreundlichste Gemeinde“ entwirft, denn sonst könnte es bald heißen: Der letzte macht das Licht aus (auch wenn ich glaube, dass dies eine Frau sein wird)
Ich hoffe, denn die Hoffnung stirbt zuletzt

1 Kommentar

  1. Ich hatte gehofft, daß Birgit es schafft. Wäre auch für die FW eine echte Verjüngung gewesen, die dringend notwendig wäre !


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